Standort Hütte Muldenhütten
Kurzbeschreibung
Die Hütte Muldenhütten ist der älteste Hüttenstandort im Freiberger Raum. Die Anfänge gehen bis in das Jahr 1218 zurück. Während seiner über 800-jährigen Geschichte wurde der Standort von einer vielseitigen Nutzung geprägt, sodass sich Altlasten aus mehreren Jahrhunderten angesammelt haben. Die größten Umweltschäden gehen jedoch auf die Massenproduktion des letzten Jahrhunderts zurück.
Alte Arsenhütte
Die „Alte Arsenhütte“ stellte, wie das Absetzbecken der Hütte Freiberg, eine zentrale Altlast des Altlastenprojektes SAXONIA dar. 1990 wurde die Arsenmehlproduktion eingestellt. Während des Produktionsbetriebes von über 130 Jahren kam es zu wenigen Modernisierungen und Anpassungen an die technische Entwicklung. Über diesen Zeitraum sind erhebliche Mengen an Arsenik in das Mauerwerk der Gebäude, der Rauchgaskanäle und in den Boden sowie in die Flächen der Umgebung eingedrungen. Da die Arsenhütte auf einer anthropogenen Aufhaldung errichtet worden war, waren in den Böden neben Arsen auch alle freibergtypischen Schwermetalle enthalten. Umfangreiche Untersuchungen und Erkundungsbohrungen, die kurz nach der Stilllegung durchgeführt wurden, belegten die hohe Schadstoffkonzentration in den Böden in unmittelbarer Umgebung zur Arsenhütte. Die nachgewiesenen Schadstoffkonzentrationen in den Böden und der erhebliche Schadstoffaustrag über den Wasserpfad führten dazu, dass ein Sanierungserfordernis einvernehmlich festgestellt wurde ist und die umgehende Sanierung der Arsenhütte beschlossen wurde. Das Sanierungsziel bestand in der Verwahrung des vorhandenen Schadstoffpotenzials, indem der Luftpfad vollständig und der Wasserpfad weitgehend unterbrochen werden sollte. Als Sicherungsmaßnahmen wurden zunächst der Abbruch der Gebäude und eine Vollversiegelung des Geländes durch Aufbringen einer Asphaltdecke empfohlen.
Aktuell befindet sich die gesicherte Arsenhütte in der Nachsorgephase und wird als SAXONIA-Ring durch den Kart-Club-Freiberg e.V. genutzt.
Abriss der Gebäude (Entkernung der Hüttengebäude, Beräumung der Produktionsanlagen und Rauchgaskanäle von Flugstäuben und sachgerechte Entsorgung)
+ temporäre Abdeckung mit unbelastetem Recyclingsand
+ Herstellung des Planums
+ Abdichtung der Plateaufläche mit Asphaltdecke
+ Abdichtung der Böschungen mit Bentonitmatten, Dränagematten, Geogittern sowie Aufbringen einer Rekultivierungsschicht
Die Sanierungsmaßnahme wurde im Zeitraum 1993-2001 durchgeführt.
Die Kosten beliefen sich auf 931.00 €.
Ansprechpartner

Sabine Meißner
Flächen- und Erdstoffmanagement

Patrick Oettel
Flächen- und Erdstoffmanagement